Airbrush Tattoos für Jeden

Temporäre Airbrush Tattoos selber machen

 

Die Geschichte des Tattoos

Tattoos haben für die Menschheit eine sehr lange Geschichte und es gibt diese in nahezu jedem Kulturkreis auf der Welt. Die bisher ältesten Funde zeigen, dass sich die Kultur, rund um das Stechen und Bildern unter die Haut, auf allen Kontinenten der Welt eigenständig entwickelt hat. Egal ob Südamerika, Asien oder Europa, das Tätowieren (wissenschaftlich Tatauierung) ist in den meisten Kulturen aus religiösen oder Abstammungsgründen entstanden. Die aktuell ältesten bekannten Funde sind die Gletschermumie „Ötzi“, welcher vor etwa 5300 Jahren lebte, und die Mumien von „Gebelein“, welche vor etwa 5350 Jahren in Ägypten begraben wurden.

Wie sich die Techniken des Stechens über die Jahrhunderte verändert haben, sieht man an der Arbeitsweise von Ötzi’s Tattoos, welche mit einem scharfen Gegenstand in die Haut geritzt wurden. Kohlenstaub wurde in diese Stellen dann eingerieben und mit der Zeit wurden diese Techniken immer mehr verfeinert, bis hin zur aktuellen Technik, welche mithilfe einer Nadel die Farbe in die Haut (Dermis) einbringen.

Allerdings ist das Tätowieren nicht ohne Risiko und so haben sich eben auch Alternativen, wie das Airbrush Tattoo entwickelt. So kann man jederzeit mit wenig Aufwand ein cooles Motiv auf der Haut auftragen und nach ein paar Tagen ist es wieder weg. In der Regel halten wasserlösliche Farben bis man sie abwäscht oder Alkohol basierte Farben, welche etwas länger halten.

 

Airbrush Tattoos sind temporär

Tattoos haben in der heutigen Kultur immer einen gewissen Reiz, weil sie eine gewisse Botschaft vermitteln. Egal ob man die Liebe zu einer anderen Person, zu einem Thema oder eine Lebensart hat, ein Tattoo ist ein Kunstwerk mit eigener Kultur.

Diese Botschaft muss aber wie gesagt nicht permanent sein, denn mit einem Airbrush Tattoo kann es heute ein rosa Einhorn und morgen ein feuerspeiender Drache oder ein Bandlogo sein.

Mit einer Schablone und einem Airbrush Set kann man dies relativ einfach umsetzen.

Wenn du also schon immer mal ein Tattoo haben wolltest, Nadeln aber nicht so eine Sache sind oder du vielleicht gerne ein Tattoo möchtest. Wenn du dir aber noch nicht sicher bist, ob es etwas für dich ist, ist ein temporäres Tattoo optimal zum Testen.

 

Wie erstellt man ein eigenes Airbrush Tattoo?

Für ein Airbrush Tattoo benötigst du ein Airbrush Set, Schablonen und ein paar Farben.
Kompressoren und Airbrush Pistolen jeglicher Art können für Airbrush Tattoos genutzt werden, aber das entscheidende sind tatsächlich die Farben, denn diese müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen. Die menschliche Haut ist sehr empfindlich und jeder, der schon einmal einen Hautausschlag hatte, wird jetzt mit dem Kopf nicken. Deshalb solltest du bei den Tattoo Farben darauf achten, dass diese hautverträglich sind und am besten noch dermatologisch getestet wurden.

Wasserlösliche Farben können ganz einfach mit Wasser und Seife entfernt werden und Alkohol basierte Farben entfernt man am besten mit Isopropanol, welches man auch als Desinfektionsmittel verwenden kann.

 

Die richtige Farbe für Airbrush Tattoos

Wie wir bereits erwähnt haben, ist die menschliche Haut sehr sensibel und dass die richtige Farbe eine entscheidende Rolle hat, wenn es um diese Art von Tattoo geht. Aber es gibt natürlich noch andere Faktoren, welche man berücksichtigen muss und dazu gehört unter anderem hoch pigmentierte Farbe und ob sie Wasser- oder Alkohol-löslich ist.

Am besten eignet sich für solche Fälle tatsächlich die klassische Bodypaint Farbe, da diese für den Einsatz auf der Haut ausgelegt sind. Zusätzlich solltest du auf die Qualität der Farbe achten, denn eine minderwertige Qualität der Farbe wirkt sich auch auf das Farbbild und die Haltbarkeit aus.

Grundsätzlich gilt, wenn das Tattoo mit wasserlöslichen Farben gesprüht wurde, hält es maximal so lange bis es mit Wasser in Berührung kommt. Wenn du also in die Dusche gehst, kannst du es mit Folie abdecken, damit kein Wasser an die Farbe kommt. Allerdings kann das Tattoo auch durch Schweiß sich frühzeitig lösen, daher solltest du körperliche Anstrengung oder hohe Außentemperaturen vermeiden.

Alkohol lösliche Farben halten wesentlich länger, da sie wisch- und wasserfest sind, aber auch diese Form des Tattoos hält nicht ewig, denn die Farben verblassen mit der Zeit oder werden durch Hautbewegungen brüchig. Wenn es dann nicht mehr so schön ist, kannst du die Farbe mit etwas Isopropanol entfernen.

 

Die Qual der Schablonen Wahl

Wenn du dich jetzt für eine Farbart entschieden hast, dann kommt als Nächstes die Form des Tattoos und genau dafür gibt es eine Fülle an verschiedenen Schablonen. Diese kannst du fertig kaufen oder du schneidest sie aus Vorlagen aus und erstellst deine individuelle Schablone. Es ist natürlich auch möglich, das ganze Kunstwerk mit Maskier-Folie zu erstellen, aber auch hier gibt es gewisse Einschränkungen, daher solltest du vorher entscheiden, wie du das Tattoo umsetzen möchtest.

Die klassischen Motive sind meistens an die Natur, Tiere oder Symbolik orientiert, wie zum Beispiel:

  • Keltische Runen oder asiatische Schriftzeichen

  • Aktuelle Trends

  • Kinder Tattoos

  • Tierbilder

  • Klassische Tribals

  • Blumen

  • Klassische Symbole wie Herzen, Schiffe u. ä.

 

Ein Airbrush Tattoo lässt sich übrigens auch sehr gut als Werbeaktion nutzen, denn mit einfachen Logos kann man zum Beispiel auf Stadtfesten oder Vereinsspielen das Logo des heimischen Vereins mit einer Schablone sprühen. So können Fans ihre Zugehörigkeit erklären und am Ende vom Tag wieder entfernen.

Wenn du eigene Schablonen erstellst, achte darauf, das richtige Material zu verwenden, denn einfache Pappe saugt die Farbe meistens auf und die Kanten wirken unsauber. Wenn du einen 3D-Drucker hast, kannst du die Schablonen mit diesem selbst drucken.

 

Anleitung zum Airbrush Tattoo sprühen

Wie auch beim klassischen Airbrush musst du die Arbeitsfläche, also die Hautpartie entsprechend vorbereiten, damit die Farbe optimal hält, deshalb fangen wir die ganze Prozedur auch mit der Reinigung an:

 

  1. Stelle sicher, dass die entsprechende Hautstelle frei von Fest, Schweiß und anderen Fremdkörpern ist. Dazu kannst du die Stelle entweder mit einem Tuch abreiben, welches du vorher mit Isopropanol befeuchtet hast.

  2. Die Airbrush Bodypaint Farbe solltest du vor Beginn der Sprüharbeiten gut schütteln, damit sich die Farbpigmente gleichmäßig verteilen.

  3. Nun hältst du die Airbrush Schablone an die entsprechende Stelle und besprühst sie mit einem Abstand von etwa einer Hand breit.

  4. Die Farbe sollte möglichst dünn aufgetragen werden, damit sie unter der Schablone nicht verläuft.

  5. Nachdem du die Farbe aufgesprüht hast, entfernst du die Schablone wieder, damit sie nicht an der Haut fest trocknet. Unerwünschte Farbreste kannst du auf der Haut mit dem Isopropanol entfernen.

  6. Um die Haltbarkeit des Tattoos zu verbessern, kannst du es noch Setting Puder abpudern und Tattoo FIX auftragen.

  7. Lasse das Tattoo jetzt ein wenig trocknen und pudere es noch einmal etwas ab.

  8. Jetzt kannst du deine Werkzeuge, Schablonen und die Airbrush Pistole wieder reinigen. Die Airbrush Pistole musst du nicht jedes Mal reinigen, wenn du im Einsatz bist, aber bei einem Farbwechsel empfiehlt es sich, da sich sonst die Farben vermischen.

 

Beim Reinigen der Schablone solltest du darauf achten, wie du diese reinigst. Schablonen aus Pappe sind schwer zu reinigen und halten meistens nicht sehr lange. Eine Schablone aus Kunststoff kannst du wiederum sehr einfach mit Isopropanol sauber machen. Danach kannst du sie mit einem Tuch abwischen und wieder einlagern. Für die Einlagerung der Schablonen empfiehlt sich ein Klarsicht-Ordner, damit die Schablonen sich nicht ineinander verhaken.
 

Ein paar kleine Tipps und Tricks

 

Damit du bei kleinen Fehlern nicht gleich von vorne anfangen musst, solltest du dir die folgenden Tipps anschauen, vielleicht kannst du damit den Fehler ausbessern.

  • Wenn deine Schablonen immer wieder an der Haut kleben bleiben, empfiehlt es sich, die Schablonen ab und an mit Isopropanol zu reinigen oder abpudern.

  • Wenn es draußen sehr warm ist, kann es sein, dass die Farbe schneller trocknet und du dementsprechend die Schablone nicht mehr ohne Probleme lösen kannst. In diesem Fall empfiehlt es sich, die Farbe entweder etwas mehr zu verdünnen oder du verwendest einen Trocknungsverzögerer, welchen du mit der Farbe vermischst.

  • Damit du bei jeder Jahreszeit arbeiten kannst, empfiehlt es sich, einen Kompressor mit Wasserabscheider zu benutzen, damit dieser die Luftfeuchtigkeit aus der komprimierten Luft herausfiltert.

  • Wenn die Farbe zu lange zum Trocknen benötigt, kannst du einen Haftverstärker dazumischen. Dies ist besonders bei niedrigen Temperaturen hilfreich.